Fauna

Die Tierwelt im Nordosten Brandenburgs wird maßgeblich durch die abwechslungsreichen landschaftlichen Bildungen der letzten Eiszeit sowie durch Art und Ausmaß der Landnutzungsverhältnisse geprägt. Die reich gegliederte Landschaft mit Grund- und Endmoränen, Sander und Urstromtal bringt einen beeindruckenden Reichtum an Lebensräumen hervor und hat dementsprechende Auswirkungen auf die Tierwelt.

Lebensraum Wald
Bekannt wurde die Schorfheide durch ihren Wildreichtum. Aus tierökologischer Sicht ist bedeutsam, dass diese Wälder große Ausdehnung erreichen und wenig durch Verkehrswege und Siedlungen zerschnitten sind. Insbesondere dann, wenn Feuchtgebiete und Gewässer in den Wäldern vorhanden sind, können Arten wie Fisch-, See- und Schreiadler, Kranich und Schwarzstorch auftreten. Die hohe Dichte dieser im Bestand gefährdeten Großvogelarten gehört zu den größten Kostbarkeiten Deutschlands und ist ein wesentlicher Grund für die Ausweisung als europäisches Vogelschutzgebiet. So ist beispielsweise der Fischadler im Gebiet Uckermärkische Seen in einer für ganz Europa einmaligen Anzahl vertreten.

Lebensraum Offenland
Die Grundmoränenflächen sind im Gegensatz zu den Endmoränen und Sandern weitgehend waldfrei. In den strukturreichen Agrarfluren leben beispielsweise Wachtel, Braunkehlchen, Grau- und Goldammer, Neuntöter, Raubwürger und Feldhase.

Lebensraum Seen, Sölle und Moore
Für die junge Landschaft Nordostbrandenburgs sind Seen, zahllose Kleingewässer und besonders auch Moore charakteristisch. Große Beckenseen und tiefe Rinnenseen, nährstoffarme Kesselmoore und Sölle beherbergen eine Palette von Tierarten wie Biber, Fischotter, Taucher, Reiher, Rallen, verschiedene Entenvögel, Watvögel, Rohrsängerarten und mehrere Amphibien- und zahlreiche Fischarten sowie eine ungezählte Vielfalt an Wirbellosen u.a. Artengruppen.

Lebensraum Kleine Fließgewässer
Aufgrund der für norddeutsche Verhältnisse streckenweise ungewöhnlichen Höhenunterschiede findet man eine Anzahl schnell fließender Bäche vor. Hier treten vermehrt Arten auf, die ansonsten erst in den Mittelgebirgszonen Deutschlands wieder regelmäßig anzutreffen sind, wie Gebirgsstelze, Bachforelle und Alpenstrudelwurm.

Lebensraum Niederungen
Die teilweise großflächig vermoorten Niederungen und Beckenlandschaften werden vorwiegend als Grünland genutzt. Es blieben doch vielerorts interessante und artenreiche Wiesen und Weiden erhalten.

Lebensraum Flussaue
Die Stromniederung der Unteren Oder spielt insbesondere für den Vogelschutz eine herausragende Rolle. Hier finden sich beispielsweise Deutschlands größte Vorkommen des Wachtelkönigs und des Seggenrohrsängers. Neben der Bedeutung der Oder mit angrenzender Aue für zahlreiche Brutvogelarten war besonders ihr Stellenwert als Vogelzugstraße ausschlaggebend für die Ausweisung des bisher einzigen brandenburgischen Nationalparks.

Lebensraum Trockenstandorte
Von geringem Flächenanteil, aber von größerem Interesse für die Tierwelt ist die Konzentration ausgesprochen trockenwarmer Standorte im Ostteil des Gebietes. Sie sind Lebensräume einer artenreichen Insektenwelt. Nicht wenige der Arten erreichen auf diesen Wärmeinseln ihre nördlichste Verbreitung in Europa. Dort treten wärmeliebende Insekten- und Spinnenarten auf, aber auch Heidelerchen und Ziegenmelker leben hier.

Der Inhalt dieser Seite wurde erstellt mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft zur Erforschung und Entwicklung der Märkischen Eiszeitstraße e.V.
   

Jungfüchse (Foto: M. Engel)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schwan im Nest (Foto: M. Engel)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kranich (Foto: M. Engel)

 

 

 

 

 

 

Rothirsch (Foto: M. Engel)

 

Eisvogel (Foto: B. Dittrich)